Geburt mit Narbe
Die Geburt eines Kindes bedeutet Freude und Hoffnung. Doch kann eine Geburt auch Trauer auslösen, wenn bestimmte Umstände, das vorab ausgemalte Geburtserlebnis nicht eintreten lässt oder die Vorstellung und Erwartungen an sich als Frau und Mutter nicht erfüllt werden.
Bauchgeburt mit Folgen
Auch eine Bauchgeburt kann unterschiedlich wahrgenommen werden.
Einige Frauen empfinden Erleichterung, Sicherheit oder Dankbarkeit, da die Sectio ihnen eine kontrollierte und geplante Geburt ihres Kindes ermöglicht.
Bei anderen Frauen ist der Kaiserschnitt im wahrsten Sinne des Wortes ein einschneidendes Erlebnis.
Geschieht die Bauchgeburt zu heftig und/oder plötzlich, kommt das Nervensystem nicht mit und schlägt Alarm. Stehen in der Situation nicht ausreichend Bewältigungsstrategien zur Verfügung, wird die Geburt schnell zu einem traumatischen Erlebnis - einer seelischen Verletzung.
Symptome, Reaktionen und vorherrschende Gefühle von Trauer und Trauma ähneln stark und sind bei negativer Geburtserfahrung in den meisten Fällen miteinander verwoben.
Die vielen Ebenen
Eine Geburt ist schon an sich ein Kraftakt - neben den Veränderungen auf körperlicher und hormoneller Ebene ist die psycho-emotionale Anpassungsleistung enorm.
Auf der Beziehungsebene bringt ein neues Familienmitglied viel Veränderung in das System und die (Ver)Bindungen werden noch mal neu verwoben.
In dieser Situation, kommen nun noch weitere Herausforderungen hinzu.
Der operierte Körper braucht Zeit zum Heilen und eine Vielzahl von Emotionen (Verzweiflung, Wut, Scham, Versagensgefühl, Leere, Enttäuschung, Neid,...) belasten das vorab ausgemalte Baby-Glück.
Belastende Themen können sein:
| Erlebnis von Übergriffigkeit während der Geburt
| Schmerzen oder Taubheit rund um die Narbe
| Belastende Reaktionen im sozialen Umfeld
| Anzweifeln eigener weiblicher Kraft
| Verstimmungen und tiefe Traurigkeit
| Fragen nach der Ursache und / oder dem Sinn
| Fragen im Umgang mit weiterem Kinderwunsch
“Wenn die Trauer zugelassen wird, wenn ein Prozess des Trauerns beginnt, beginnt oft gleichzeitig der Prozess des Heilens und sich wieder Aufrichtens…“ Udo Baer
Wieder heil werden
Die seelische Nachsorge und die Anerkennung der emotionalen Auswirkungen eines Kaiserschnitts - sei er geplant oder ungeplant - sind von entscheidender Bedeutung.
Die Bereitschaft, sich auf Hilfe einzulassen, wächst in der Regel erst, wenn der erste Schock verdaut und sich der Alltag mit dem Baby gefunden hat. Wobei es auch sein kann, dass das Bedürfnis nach Aufarbeitung erst nach Jahren laut genug zu hören ist.
Für die Seele ist nur wichtig, “dass” nicht "wann" getrauert wird - so ist Heilung auch nach langer Zeit möglich.
Eine Vielzahl von Heilungswegen kann dabei helfen, die schmerzlichen Erlebnisse gut aufzuarbeiten und der eigenen Geschichte einen Sinn zu geben sowie liebevoll mit dem operierten Körper umzugehen.
Gelingt das Verarbeiten der Erlebnisse nicht allein bzw. treten zusätzlich über einen längeren Zeitraum Probleme auf, ist es ein Zeichen, dass professionelle Hilfe benötigt wird.
Meine Begleitung
Meine eigenen Erlebnisse und Ausbildungen ermöglichen es mir, mit besonderem tiefem Verständnis auf Frauen mit negativ erlebter Geburt einzugehen.
Dabei kombiniere ich die Begleitung individuell mit körperorientierten Methoden.
| Gesprächs-Sitzung
| Massagen
| Therapeutic Touch
| Atem- und Körperübungen
| Meditations- und Bewusstseinsübungen
| Kreativarbeit
Auch wenn ich hier stark auf das Thema Bauchgeburt eingehe, biete ich die seelische Nachsorge auch bei allen anderen negativ erlebten Geburtserlebnissen an.